Veranstaltung: | Mitgliederversammlung |
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Tagesordnungspunkt: | 6.1.1. Sprecher:in (FIT*) |
Antragsteller*in: | Hannah Oschmann |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 19.10.2021, 21:19 |
A27: Hannah Oschmann
Bewerbung
Liebe Freund*innen,
Am 31. Oktober beginnt der UN-Klimagipfel in Glasgow. Die USA verdoppeln ihren Beitrag für internationale Klimahilfen auf 11,4 Milliarden Euro bis 2024 und China wird keine neuen Kohlekraftwerke im Ausland bauen. Doch aktuelle Berichte, z. B. von Klimasekreteriat UNFCCC, holen den Boden der Realität: Wir sind gerade auf einem 2,7°-Pfad. Das Pariser Abkommen, das die Lebensgrundlagen und die Freiheit der nächsten Generationen sichern soll, droht zu einer unverbindlichen Absichtserklärung zu werden. Der Ernst der Lage scheint vielen immer noch nicht klar zu sein.
Kämpfen wir weiter für die Einhaltung von Paris und eine konsequent linke Politik!
Das gilt auch für Deutschland. Parteien, wie unser höchstwahrscheinlich neuer Koalitionspartner FDP, haben im Wahlkampf gegen ordnungspolitische Maßnahmen geschossen und stattdessen einseitig für Preismechanismen und ein geduldiges Warten auf die alles entscheidende Erfindung geworben. Steuererhöhungen für Reiche und ein Aufweichen der Schuldenbremse wurden im Sondierungspapier explizit ausgeschlossen – was die Finanzierung von Klimamaßnahmen gefährdet. Forscher*innen des „Ariadne“-Projektes kommen zu dem Ergebnis, dass wir den Ausbau erneuerbarer Energien bis 2030 verdreifachen, die Sanierungsquote verdoppeln und ein gutes Drittel der momentan genutzten Energie einsparen müssen. Dann werden wir 2045 klimaneutral – zu spät, um die 1,5°-Grenze einzuhalten.
Dieses Limit könnte im Gegenteil sehr bald gerissen werden – laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung schon durch den Tagebau Garzweiler und seinen 780 Millionen Tonnen Braunkohle. Für eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, das 1,5°-Ziel zu erreichen, ist die Abbaggerung von nur 200 Millionen Tonnen Braunkohle erlaubt. In NRW soll demnächst das Dorf Lützerath, nachdem dessen Bewohner*innen enteignet wurden, dem Erdboden gleichgemacht werden. Aktivist*innen bereiten sich dort auf die Räumung vor, um dieses Desaster zu verhindern. Stellen wir uns solidarisch an ihre Seite!
Neben Bewegungen wie FFF ist ungehorsamer und kreativer Protest sehr wichtig, um auf die Dringlichkeit dieser Krise aufmerksam zu machen. Als bewegungsnahe Jugendorganisation kommt uns die Rolle zu, ebenfalls Druck zu machen. Denn der Klimaausstieg kommt 2030 nicht „idealerweise“ sondern spätestens! Harz IV benennen wir nicht nur um, sondern ermöglichen ein würdiges Leben ohne Angst vor Sanktionen! Statt einer unseriösen Hufeisentheorie, die links und rechts gleichsetzt, braucht es ein konsequentes Vorgehen gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Ersetzen wir ein intransparentes und rechtslastiges Amt für Verfassungsschutz durch echten Schutz der Verfassung von einer wissenschaftlich arbeitenden Institution. Denn wenn rechte Terrornetzwerke sich nach neun Jahren selbst enttarnen oder hauptsächlich Journalist*innen diese aufdecken, sind Menschen in ihrer Sicherheit gefährdet.
Präsenz in Würzburg zeigen & Bündnisse stärken!
Auch auf lokaler Ebene ist Antifaschismus geboten: Stellen wir uns gegen ESA, die AfD und den III. Weg und machen wir deutlich, dass in Würzburg weder Platz für antisemitische Verschwörungstheorien noch für Faschismus ist!
Lasst uns auch in der Kommunalpolitik mitmischen; denn weder wollen wir Straßennamen, die nach Nazi-Unterstützern benannt wurden, teure und klimaschädliche Straßenprojekte wie den Ausbau des Greinbergknotens oder willkürliche Alkoholverbote! Deshalb ist eine gute Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft und anderen Jugendorganisationen wichtig. Mit der Gründung eines linken Jugendbündnisses und schon ersten Aktionen haben wir im letzten Jahr damit begonnen und ich habe große Lust, daran, es auszubauen.
Mindestens ebenso viel würde ich mich freuen, die Grüne Jugend Würzburg weiterhin nach außen vertreten zu dürfen und noch einige mehr Pressemitteilungen zu schreiben, sowie mit euch zusammen hier in Würzburg die GJ weiter zu stärken.
Über euer Vertrauen würde ich mich sehr freuen!
Eure Hannah
- Alter:
- 17
- Geschlecht/Pronomen:
- sie
- Ausbildung/Beruf:
- Schülerin
- GJ Vita:
- Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Würzburg seit 04/2021, Beisitzerin der GRÜNEN JUGEND Würzburg 09/2020 - 04/2021
- Weiteres Engagment:
- Mitglied des Wahlkampfteams der GRÜNEN Würzburg Stadt/Land zur BTW 2021
- E-Mail-Adresse:
- hannah-oschmann@gmx.de