| Veranstaltung: | 4. Mitgliederversammlung 2025 |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 7.1.4 Politische Geschäftsführung (Quotierung abhängig von 8.1.1-8.1.3) |
| Antragsteller*in: | Maximilian Appelmann (LV Grüne Jugend Bayern) |
| Status: | Eingereicht |
| Angelegt: | 12.11.2025, 17:16 |
A23: Maximilian Appelmann
Bewerbung
Ihr Lieben,
der Start in das Jahr 2025 war für mich – wie für viele von euch – sicherlich kein leichter. Zwischen dem Ampel-Bruch, Trumps zweiter Amtszeit und den gemeinsamen Abstimmungen von Merz und der AfD bahnten sich düstere Zeiten am politischen Horizont an. Oft wusste ich nicht, wie ich allein mit den täglich einprasselnden negativen Schlagzeilen, den Zukunftsängsten und der Hoffnungslosigkeit klarkommen soll. Doch in den letzten Monaten hat sich vieles verändert. Ich habe gesehen, dass ich nicht allein bin mit meinen Sorgen und Ängsten, aber auch nicht allein bin mit dem Willen, etwas zu ändern, mit dem Glauben an eine bessere Zukunft.
In der Grünen Jugend habe ich einen Ort gefunden, der Hoffnung gibt. Einen Ort, der für Akzeptanz und Solidarität steht. Die GJ, das seid ihr – so viele tolle, engagierte Menschen, von denen ich in den vergangenen Monaten unglaublich viel lernen durfte. Ich kann heute stolz behaupten, in der GJ mein politisches Zuhause gefunden zu haben. Ihr habt mir gezeigt, dass es sich zu kämpfen lohnt – für eine Welt, die Chancengleichheit für alle schafft. Für eine Welt, in der das Wohl aller Menschen über den Profitinteressen einiger weniger steht. Und für eine Welt, in der wir friedlich und im Einklang mit der Natur leben können.
Aus dieser Hoffnung heraus folgt nun der nächste Schritt. Ich will nicht länger nur zuschauen, ich möchte aktiv mitgestalten und somit vor allem eins: Verantwortung übernehmen.
Denn Verantwortung wird in der Politik – besonders gegenüber jungen Generationen – oft vernachlässigt, etwa beim unzureichenden Klimaschutz. Während wir schon heute die Folgen der Klimakrise spüren, durch Rekordtemperaturen, Waldbrände oder Flutkatastrophen, wollen Bundesregierung und die EU allen Ernstes Klimaziele aufweichen. Dabei sind die Warnungen aus der Forschung dringlicher denn je: Ein „Weiter so“ geht nicht! Wir brauchen jetzt erst recht eine ambitionierte Klimapolitik, die bereit ist, dahinterliegende Systeme zu verändern und dabei auf jeder Ebene sozial gerecht gestaltet ist. Denn was bringt uns Klimatransformation, wenn sie auf dem Rücken der Schwächsten ausgetragen wird und auf Ausbeutung beruht? Was wir brauchen, ist Klimagerechtigkeit – hier in Würzburg und auf der ganzen Welt.
Doch während das Weltklima heißer wird, wird das soziale Klima in Deutschland kälter. Wir haben mit Merz einen Kanzler, der auf Ellbogen statt Empathie setzt, der zusammen mit seiner Regierung eine Politik von Reichen für Reiche betreibt. Es werden Debatten über vermeintlichen Leistungsmissbrauch und mafiöse Strukturen beim Bürgergeld geführt, gleichzeitig werden jährlich Steuern im dreistelligen Milliardenbereich hinterzogen. Während steigende Lebensmittelkosten und wuchernde Mietpreise für viele zur Dauerbelastung werden, wachsen die Vermögen der Überreichen ins Unermessliche. Wir brauchen endlich eine Politik, die ihren Blick nach oben richtet und Überreiche zur Verantwortung zieht. Eine Politik, die sich für ein bezahlbares Leben einsetzt. Eine Politik, die verbindet, statt spaltet. Nur so können wir Ungleichheit überwinden undsoziale Gerechtigkeit erreichen.
Aber Verantwortung heißt auch, sich gegen den erstarkenden Faschismus zu stellen. Die rechtsextreme AfD hat es geschafft, dass Menschenrechte wieder verhandelbar erscheinen, Hass und Ausgrenzung den Diskurs bestimmen und Verschwörungserzählungen und Holocaust-Leugnung salonfähig werden. Unterstützt wird sie auch von der Union unter Merz, die Tag für Tag rechte Talking Points übernimmt. Den Überbietungswettbewerb der Menschenfeindlichkeit, durch z.B. rassistische Stadtbilddebatten oder rechtswidrige Abschiebepolitik, kann die Union jedoch nur verlieren. Sie macht sich damit in alter Manier der Zentrumspartei zum Steigbügelhalter des Faschismus. Doch auch wir als Grüne müssen selbstkritisch sein. Auch wir sind zu oft den von rechts gesetzten Narrativen hinterhergelaufen und haben damit besonders in den eigenen Reihen viel Vertrauen verloren. Dabei muss klar sein, beim Antifaschismus darf es keine Kompromisse geben. Wir müssen klare Kante zeigen – Nein zu rechter Ideologie, nein zum Faschismus!
Mit dieser klaren Haltung und dem Willen für Veränderung kandidiere ich für den Vorstand der Grünen Jugend Würzburg auf das Amt der politischen Geschäftsführung. Meine bisherigen Erfahrungen aus dem Psychologiestudium und meine Liebe für strukturiertes Arbeiten möchte ich nutzen, um den Vorstand und den gesamten Kreisverband zu bereichern. Gemeinsam mit euch möchte ich einen starken Wahlkampf für die anstehend Kommunalwahl führen, bei der wir die Chance haben, junge progressive Perspektiven in den Stadtrat zu bringen. Darüber hinaus möchte ich dazu beitragen, dass die GJ Würzburg ihrem Anspruch gerecht wird, ein inklusiver und offener Safe Space für alle links-grünen Menschen zu sein und dabei insbesondere FINTA*-Personen und migrantisierte Menschen noch gezielter ansprechen.
Ich freue mich auf das kommende Jahr und bedanke mich für euer Vertrauen!💚
- Alter:
- 22
- Geschlecht/Pronomen:
- er/ihm
- Ausbildung/Beruf:
- Student der Psychologie
- GJ Vita:
- Seit 04/2025 aktiv in der GRÜNEN JUGEND Würzburg
- E-Mail-Adresse:
- m.appelmann@gmx.de
- Instagram:
- @apfelmax